Unter dem Titel „ADRIFT AND SECURE“ zeigt die Galerie Jahn die bereits sechste Einzelausstellung des Künstlers Hubert Scheibl. Die Ausstellung wird von Dr. Hans- Werner Schmidt, langjähriger Direktor A.D. Museum der Bildenden Künste Leipzig, am 8. November um 19.30 Uhr eröffnet. Dr. Hans-Werner Schmidt führt mit seinen Worten auch durch den parallel zur Ausstellung erscheinenden Katalog.
Hubert Scheibl, 1952 in Gmunden geboren, studierte bei Max Weiler und Arnulf Rainer in Wien. In den 1980er-Jahren gehörte er der österreichischen Künstlergruppe der „Neuen Wilden“ an, deren großformatige Bilder sich durch eine individuell gestische und trotzig-abstrakte Malweise in überschwänglicher Farbigkeit auszeichnen. Scheibl zeigte schon ab Mitte der 80er Jahre Tendenzen zur monochromen Malerei und hob sich damit von den anderen Vertretern der „Neuen Wilden“ ab. Scheibl nahm in den 1980er-Jahren an der Biennale in Venedig und in São Paulo teil. Anschließend folgten zahlreiche Ausstellungen in namhaften öffentlichen und privaten Institutionen (Wien, Salzburg, Köln, Düsseldorf, Amsterdam, Modena, Luxemburg, Paris, New York) und ebneten seinen Weg zu einem der wichtigsten österreichischen Künstler seiner Generation. Hubert Scheibl lebte einige Jahre in New York, was sein Arbeiten und Denken bis heute hin beeinflusst. Insbesondere amerikanische Schriftsteller und Regisseure beeinflussen seine Werke - viele seiner Bildtitel greifen Dialoge aus diesen amerikanischen Film-Meisterwerken auf.
Herzstück der Ausstellung, die vom 8. November 2017 bis 26. Januar 2018 in der Galerie Jahn zu sehen ist, sind die Arbeiten „Ones“, aus einer der neuesten Werkserien von Hubert Scheibl. Die Ausstellung „ADRIFT AND SECURE“ wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler realisiert und gibt einen eindrucksvollen Einblick in sein bildnerisches Schaffen der letzten Jahre in Form von mittel- bis großformatigen Werken auf Leinwand sowie eine Auswahl an Papierarbeiten. Viele von Scheibls Werken entstehen nach einem von ihm entwickelten Verfahren, bei dem er die meist großformatigen Leinwände mit einer dicken, changierenden Farbschicht grundiert und kurz antrocknen lässt. Anschließend legt er eine oftmals weiße oder schwarze Farbschicht darüber. Mit einem Pinselstil oder einer Spachtel reist er tiefe Schürfspuren in die oberen Bildschichten und holt mit einem Palettenmesser Teile der unteren Farbschicht an die Oberfläche. Dieser assoziative Arbeitsprozess muss rasch erfolgen, da sobald die Ölfarbe getrocknet ist, keine weitere Bearbeitung der Farbschichten mehr möglich ist. Oft lassen sich Natureindrücke oder Landschaften vermuten, doch handelt es sich um abstrakte Werke, die durch ihre außergewöhnliche Atmosphäre und räumliche Tiefe beeindrucken.