Am Mittwoch, den 6.11.2019 eröffnet die Galerie Jahn in Landshut eine Ausstellung mit Bildern des international renommierten Künstlers Harding Meyer. Die virtuosen und spektakulären Ölbilder sind weniger Porträts im eigentlichen Sinne, als vielmehr Sinnbilder für ein aufgeklärtes Menschenbild im Allgemeinen und in der Kunst im Besonderen. Die Galerie setzt ihre Reihe zum Thema Realismus in der zeitgenössischen Malerei mit dieser Einzelausstellung fort.
Der 1964 in Brasilien geborene Harding Meyer gehört zu den bekanntesten Realisten im Bereich der konzeptuellen Malerei. Seine Malerei lebt von der Faszination, die das Bild vom Menschen auf den Betrachter ausübt. Hierbei wird deutlich, dass es nicht um das oberflächliche Erscheinungsbild gehen kann. Harding Meyer setzt sich in seiner Arbeit mit dem vielschichtigen Thema des heutigen Verhältnisses von Kunst, Mensch und Medien auseinander. Dabei hinterfragt er dieses komplexe Verhältnis, indem er die verschiedenen Themenfelder in einem Werk kombiniert. Dabei verwendet er zum einen die Portraitform, die in der Epoche der Renaissance ihren Höhepunkt erlangte, und zum anderen nutzt er unbekannte Modelle, die aus der schnelllebigen Medienwelt hervorgehen. Seine Vorlagen stammen aus dem Fernsehen und Internet und werden anschließend von ihm verfremdet. Am Ende entstehen teils ganz neue Gesichter, deren Fokus auf den Bereich zwischen Haaransatz und Kinn gelegt ist. Bei seiner Arbeit geht es ihm wesentlich um eine Untersuchung jener Schönheitsideale und Bildtypologien, die im Allgemeinen in den Massenmedien Verwendung finden. Jenseits dieser Stereotype und standardisierten Klischeebilder zeigt er in seinen neuen Werken die Brüchigkeit dieser Oberflächlichkeit auf. Der Mensch bleibt immer im Zentrum und seine Augen schauen den Betrachter immer wieder scharf an, als ob sie sagen möchten: Schau genau hin und schau Dich selbst genau an!
Harding Meyer fügt der Reihe von Ausstellungen zum Thema Realismus in der Malerei eine besonders Spektakuläre hinzu, indem er in seinen Arbeiten das untergräbt, was die Faszination von je her ausmachte: Die Schönheit! Indem er ihr jedes Pathos nimmt und ihr empathisch begegnet fügt er der Reihe eine besonders sehenswerte Facette hinzu.
Ausstellungseröffnung: Mittwoch, 6.11.2019, 19.30 Uhr
Ausstellungsdauer: 6.11. 2019 – 24.1.2020