Die Galerie Jahn zeigt in ihrer aktuellen Ausstellung Anja Ganster mit einer Auswahl von malerischen Arbeiten der letzten Jahre. Die Malerei zeigt von einer tiefen Vorliebe für das realistische Abbild und die besondere künstlerische Fertigkeit komplexe Bildzusammenhänge virtuos realistisch darzustellen. Die Bilder sind von einer besonderen Virtuosität im Umgang mit Komposition und Kolorierung und schaffen durch ihre ausgefeilte Lasurtechnik einen besonders hohen Grad an realistischer Abbildhaftigkeit.
Anja Ganster wurde 1968 in Mainz (D) geboren und lebt und arbeitet in Binningen BL (CH). Ihr künstlerischer Werdegang beginnt mit einer Ausbildung in Kommunikationsdesign und Druckgrafik an der Akademie für Bildende Kunst in Mainz und mündet schließlich mit einem Studium an der Slade School of Fine Art in London, in die Malerei. Ihre Arbeit findet von Beginn an großen Anklang und befindet sich heute in einer Vielzahl wichtiger musealer und institutioneller Sammlungen. Ihre Arbeit wird international in wichtigen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt: so beispielsweise in der Sammlung Frida Burda oder im September in einer umfangreichen Einzelausstellung im Franz Gertsch Museum in der Schweiz. Beide Orte zeugen von der besonderen Bedeutung ihrer Kunst im Kontext zeitgenössischer Malerei. Zu ihrem Werk erscheinen zahlreiche und aufwendige Buch- und Katalogpublikationen.
Das Werk der Künstlerin umfasst Stadt- und Architekturansichten, Interieurs, Stillleben und Landschaftsbilder. Hierbei wird der globale Radius der ausgewählten Bildsujets, die ihre Reise-, Arbeits- und Ausstellungsbiographie wiederspiegeln, deutlich. Es sind öffentliche Räume, die durch ihre architektonischen Besonderheiten ihr Interesse erregen, private Lebens- und Arbeitsräume, sowie Urwaldbilder, die durch phantastische Farb- und Überblendungsmomente nachhaltig in Erinnerung bleiben. Es ist immer eine persönliche und subjektive Auswahl des Bildes und des Bildausschnitts, jenseits von allen möglichen Klischees oder Erwartungshaltungen. Es ist im Letzten nicht wichtig, dass es ein bestimmter Urwald ist, sondern das archaische und archetypische des Urwaldempfindens vermittelt. Es ist nicht der bestimmte private und persönliche Raum, sondern eine Metapher für das Persönliche und Private per se. Und schließlich ist es nicht das Flughafenterminal in Berlin, das von Interesse für den Betrachter ist, sondern eine virtuose Bildmetapher für den Moment des Interim, des Transit.
Die Künstlerin zeigt uns virtuose Bildmetaphern, die sie persönlich faszinieren und die weit über den gezeigten Bildgegenstand auf allgemeingültige Bewusstseinszustände verweisen.