Blühend. Bilder 2022/23 - Bernd Zimmer
Bilder der Ausstellung
Beschreibung
Blühende Bilder
Jubiläumsschau für Bernd Zimmer zum 75. Geburtstag
bei Wolfgang Jahn in München vom 8. November 2023 bis zum 20. Januar 2024
Am 6. November ist Bernd Zimmer 75 Jahre alt geworden. Und wieder einmal hat er sich neu erfunden. Bayerns Großmeister der heftigen Malerei liebt es, ein Motiv in all seinen farblichen und formalen Facetten zu variieren – und schließlich durch ein anderes zu ersetzen. Als sich der studierte Philosoph und Religionswissenschaftler 1974 der Malerei zuwandte, interessierten ihn Felder. Um die Jahrtausendwende entdeckte er den Kosmos für sich. Schließlich faszinierten ihn die spiegelnden Wasserflächen und die erhabenen Bergwelten. 2022 ist er abermals einen Schritt weitergegangen: Das Sprießen und Blühen der Pflanzenwelt ist nun sein Thema. Dabei malt er seine Motive nicht einfach nur ab. Vielmehr nutzt er die Gestaltungskräfte der Natur. Es scheint gar so, als ob die Dinge unter seiner furiosen Malerhand von selbst wachsen würden. Mit explosionsartigen Schüttungen und Spritzungen bringt er die Farben auf die liegenden Leinwände: Grün, Braun, Rot, Gelb! Danach folgt die ordnende Pinselführung an der Staffelei. Der gestische Farbauftrag wird durch giftorangene Farbfelder solange eingeengt und überdeckt, bis an den wenigen Fehlstellen die untere Schicht in Form von Büschen, Bäumen, Zweigen, Blättern und Blüten hervorscheint. Noch frisch nach Farbe riechend, sind einige großformatige Leinwände dieser brandaktuellen „blühenden“ Reihe von Zimmer nun in der Galerie Wolfgang Jahn in der Münchner Reichenbachstraße angekommen. Hinzu gesellen sich kleine Farbskizzen, die als Übungsstücke für spontane Malakte Einblick in die Arbeitsweise des Künstlers geben. Zimmer lässt uns mit seinen sinnlich berauschenden Bildern spüren, dass trotz der bändigenden Bemühungen der menschlichen Kultur immer wieder die Kräfte der Natur hervorbrechen. Der Galerist Wolfgang Jahn schenkt uns mit Zimmers Jubiläumsschau Erfahrungsräume für unsere eigenen, menschlichen Gestaltungskräfte.
Daniel J. Schreiber
